Wien – lebenswerteste Stadt der Welt

Die Mercer Studie listet die lebenswertesten Städte der Welt auf. Was die alle gemeinsam haben? Nicht nur niedrige Kriminalitätsraten, gute Infrastruktur und gute Bildungsmöglichkeiten. Sie alle haben linke Bürgermeisterinnen oder Bürgermeister. Warum ist das so?

Die „Mercer Quality of Living Survey“ weist jedes Jahr die lebenswertesten Städte der Welt aus. Diese Top-Städte zeichnen sich durch vergleichsweise niedrige Kriminalität, funktionierenden öffentlichen Verkehr, gute Bildungsangebote, soziale Sicherheit und ein vielfältiges Kulturangebot aus. Denn diese Faktoren sind besonders relevant für hohe Lebensqualität. Die Top 10 der Mercer-Studie haben aber noch eine andere Gemeinsamkeit, die dort aber nicht erwähnt wird: Sie alle werden von linken Bürgermeistern oder Bürgermeisterinnen regiert. Viele von ihnen sind schon seit Jahrzehnten sozialdemokratisch geführt.

Gleichheit ist Glück

Und das ist kein Zufall: Denn viele soziale und wirtschaftliche Probleme in Gesellschaften treten mit großer Ungleichheit vermehrt auf. Nicht nur die Armen leiden unter großen Einkommensunterschieden, schlechten Wohngegenden und Obdachlosigkeit – die negativen Folgen treffen die große Mehrheit der Bevölkerung: Steigende Kriminalität, schlecheterer Gesundheitszustand, Depressionen und soziale Konflikte haben negative Folgen für alle.

Mehr Gleichheit erhöht dagegen die Lebensqualität insgesamt. In den lebenswerten Städten der Welt haben Menschen Zugang zu Bildung, öffentlichen Verkehrsmitteln und können sich Wohnungen leisten – die Teilhabe am Leben in der Stadt hängt weniger vom Einkommen oder Vermögen ab als in vielen anderen Städten.

Städte unter Druck

Die globalen Entwicklungen gehen allerdings in die gegensätzliche Richtung und das wirkt sich auch auf die Lebensqualität aus. Denn in den letzten Jahren nahm die allgemeine Zufriedenheit in den Städten ab. Während sich Metropolen wie Teheran oder Jakarta positiv entwickeln, stehen viele Städte in Westeuropa, Australien und Neuseeland unter Druck. Die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich dort weiter und gleichzeitig wachsen die Städte. Soziale Ungleichheit und Konkurrenzdruck, steigende Mieten aufgrund der Bevölkerungszunahme – all das macht unzufrieden.

Es kann sich also lohnen, die Maßnahmen und Projekte der linken Stadtregierungen zu beobachten. Sie funktionierten so gut, dass selbst Manager diese Städte für die lebenswertesten Orte der Welt halten – wie die Mercer Studie zeigt.

Quelle: kontrast.at