Leserbrief 2020.08.02 – Artikel vom 27.07.2020

„Schulwarte fetten illegal ihr Gehalt auf“


Lieber Robert, Nick und Christian!

Ich habe lange überlegt, ob ich etwas schreiben, oder nur meinen Urlaub genießen soll. Ich habe mich dann Schlussendlich für das schreiben entschieden. Ich möchte in diesen Leserbrief meine Eindrücke zu den 2 Artikel in der Krone (27. und 28.07.2020) und Euren Artikel (27.07.2020) auf der Homepage kundtun.

Montag der 27.07.2020 war mein erster Urlaubstag und der Erholung meinerseits stand nichts mehr im Wege, bis ich beim Frühstück die Kronen Zeitung aufschlug (Seite 18 und 19) und den Artikel über uns las. Ich habe mir den Artikel 2x durchgelesen, weiters auch 2x den Artikel in der Krone am Dienstag und noch eine Presseaussendung der FPÖ im Internet. Dann natürlich Euren Artikel auf der HP. Ich möchte nun zu einigen Vorwürfen meine persönliche Meinung dazu abgeben.

In den ersten Zeilen Eures Artikels steht: „Wir sind als DA mit Recht stolz auf die erbrachten Leistungen und verstehen diesen Vorstoß eines “Kollegen” gegenüber den Medien nicht!“. Hier möchte sofort einmal einhaken und Frage: Wieso wisst Ihr das es „Ein Kollege“ war. Es könne auch eine Kollegin, ein(e) 40 Stunden Schulwart/in oder ein(e) Kolleg/in im neuen Dienstverhältnis, oder ein(e) Schulwart/in sein die gekündigt wurde und seinen Frust freien Lauf lässt (gab es ja schon einmal). Sollte jemand genau wissen wer es war, da steht einer Anzeige nichts mehr im Wege. Ansonsten ist das eher ein Schuss ins Knie. Richtig von Eurer Seite auf der HP ist die Aussage das dadurch eine ganze Berufsgruppe generell unter den Generalverdacht des Betrugs (was es auch eindeutig ist) zu stellen, das ist unfair (wäre aber leicht zu klären, dazu später).

Ein nächster Punkt ist: Noch weniger Verständnis haben wir aber über die zitierten Aussagen eines FCGGewerkschafters in dem Artikel, die den Eindruck erwecken können, dass er Verständnis für solch ein Vorgehen hätte, weil die Kollegen ein zu geringes Basisgehalt hätten. Ich kenne diesen FCG-Gewerkschaftler nicht, aber wenn man so wie ich ein Basisgehalt nach fast 40 Dienstjahren von € 2600 hat, davon wahrscheinlich 35% Steuern zahlt (wenn nicht mehr) bleibt unterm Strich € 1690 (zum Vergleich, im neuen Vertrag bekommt man € 1650 vom Dienstbeginn an und ich muss dafür fast 40 Jahre arbeiten), ist nicht gerade der Hammer??.

Der nächste Punkt ist für mich aber der wichtigste: Zusätzlich erwarten wir eine lückenlose Aufklärung etwaiger Verdachtsfälle. Zeitgleich weisen wir allerdings darauf hin, dass wir davon ausgehen, dass es sich hier um nicht mehr als Vermutungen handelt. Im Besonderen weil diverse Fakten und Behauptungen in dem Artikel schlicht falsch sind. Die einfachste Lösung wäre, eine Anzeige (wie oben schon erwähnt), dann sehen wir ja was
herauskommt. Die zweite Möglichkeit für eine lückenlose Aufklärung (wäre wünschenswert) seitens unserer Gewerkschaft ist: Alle TV Listen vom Schuljahr 2019/2020 (wäre sicher auch mehrere Jahre rückwärts möglich) von der MA 51 anfordern (das wird sicher für Euch kein Problem sein), auf der HP vom Bundesministerium für Inneres das Zentralen Vereinsregister aufrufen und gebührenfrei eine Online-Einzelabfrage zu den bestehenden Vereinen durchzuführen: https://citizen.bmi.gv.at/at.gv.bmi.fnsweb-p/zvn/public/Registerauszug. Dann sehen wir ja ob es nur eine
Vermutung ist oder es doch Kolleg/innen gibt die Betrug mit Scheinvereine gemacht haben. Wenn das aber der Fall ist, da gehören dieser(e) Kolleg/in mit voller Härte der MA 56 bestrafft und die Gewerkschaft darf diese Personen nicht schützen, denn sie tragen nicht gerade zur Verbesserung unseres Berufsbildes bei.

Nun zum letzten Punkt: Der DA 124 wird nicht nur wegen der Aktualität sondern viel mehr wegen der zwingend erforderlichen Umstrukturierung der Berufsgruppe genau darauf achten, dass sowohl Entlohnung zur Leistung als auch gesellschaftliche Anerkennung mehr gesteigert als gemindert werden. Ja das wünsche ich mir auch. Den ich habe in der Corona Zeit eines festgestellt: Obwohl ich einen großen (TV ab 13 Uhr täglich) und einen kleinen TS (TV ab 17 Uhr) habe, bekommen ich seitdem wir Überstunden ab 14:45-18 Uhr schreiben können (über die Überstundenpauschale sollten wir auch einmal diskutieren) fast das gleiche Geld (der Unterschied ist unwesentlich) als wenn ich bis 21 Uhr arbeiten muss. Ich hoffe Ihr werdet hier ein wenig Gas geben.

Bleibt gesund und alle die noch keinen Urlaub hatten, schönen Urlaub
MfG. Andreas Kaschan (VS Mengergasse 33, 1210 Wien)